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7. März 2007
Direktor des Filmfestivals Fribourg kündigt seinen Rücktritt an

Bern, 7.März 2007 (hh/rri/Der Bund) – Das diesjährige 21. Filmfestival Freiburg i/Ue (18. bis 25. März) wird die letzte Ausgabe unter der künstlerischen Leitung von Martial Knaebel sein. Wie der gebürtige Elsässer an einer Pressekonferenz bekannt gab, werde er im Juni von seinem Amt als künstlerischer Direktor zurücktreten, um „für die Weiterentwicklung des Festivals, für neue Ideen und Initiativen Platz zu machen“. Es sei die Zeit gekommen, die Zügel loszulassen, sagte Knaebel, der die Leitung des Festivals 1992 übernommen hatte. Knaebels Nachfolge ist noch nicht bekannt.

In den letzten fünfzehn Jahren hat Knaebel das Festival, das schwerpunktmässig Filme aus Afrika, Asien und Lateinamerika vorstellt, sowohl ausgebaut als auch gefestigt und seinen Ruf im Ausland wie auch in der Schweiz gestärkt. Das Festival geht auf eine Initiative von Magda Bossy zurück, die 1980 zum 25-jährigen Bestehen des Hilfswerks Helvetas in fünf Westschweizer Städten ein Tourneefestival organisierte. Bis zum Amtsantritt von Knaebel war Yvan Stern für die Leitung des zunächst nur alle zwei Jahre stattfindenden Festivals zuständig. Als bischöflicher Informationsbeauftragter, Co-Redaktor der Filmzeitschrift „Ciné-Feuilles“ und Leiter eines überregionalen Medienzentrums pflegte er enge Kontakte zu den kirchlichen Hilfswerken Fastenopfer und Brot für alle und berief mit deren Unterstützung schon früh auch eine nationale oekumenische Jury. In Absprache mit Martial Knaebel wird die Oekumenische Jury seit 1998 durch SIGNIS und INTERFILM auf internationaler Basis verantwortet und organisiert.

Der Rücktritt von Martial Knaebel hängt mit dem Wandel des Festivals wie auch des Umfelds zusammen. Zum einen steht die Neupositionierung des Festivals bei der Vermittlung von Filmen aus dem Süden an. Zum anderen stellen sich im kulturpolitischen Kontext und bei der Geldbeschaffung neue Herausforderungen. Wesentlicher Punkt dürfte die finanzielle Unterstützung durch das Bundesamt für Kultur sein, das von den Filmfestivals eine klare Einbindung der schweizerischen Filmbranche erwartet und dieses Jahr neue Leistungsvereinbarungen mit allen Festivals schliesst.

Die personelle Umstrukturierung des Festivals ist bereits angelaufen: Im Herbst 2005 übernahm die Bernerin Franziska Burkhardt die administrative Leitung, in den letzten Monaten wurde die Auswahlkommission erneuert, und am Ende des Festivals 2007 wird Jean-François Giovannini sein Amt als Festivalpräsident an Ruth Lüthi übergeben, einem prominenten ehemaligen Mitglied der Freiburger Kantonsregierung.