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7. Januar 2008
Europäischer Templeton-Filmpreis nach zehn Jahren am Ende

INTERFILM, die Filmorganisation der protestantischen Kirchen, bedauert das Ende des Europäischen John Templeton-Filmpreises, nachdem die amerikanische John Templeton-Stiftung die Finanzierung eingestellt hat.

Hinter dieser Entscheidung stehen Veränderungen in den Zielsetzungen der Stiftung und eine damit verbundene Neubewertung von Preisverleihungen. Trotz der ständig wachsenden Bedeutung des Templeton-Filmpreises und der öffentlichen Aufmerksamkeit, die er den Preisträgern verschafft hat,. erfüllte die Wirkung auf Medien und Öffentlichkeit die Erwartungen der Stiftung leider nicht. Die ursprüngliche Idee des Stiftungsgründers Sir John Templeton schlug sich auch in der Vergabe von Preisen nieder. Unter neuer Leitung ist die Stiftung jedoch jetzt der Meinung, „dass es keinen Konsens darüber gibt, ob Preise geeignet sind, Innovationen für wohltätige Zwecke zu fördern oder Menschen dafür zu begeistern.“

Mit dem Preis, der erstmals 1997 vergeben wurde, wurde jährlich ein herausragender europäischer Film ausgezeichnet, der zuvor bereits den Preis einer Ökumenischen Filmjury bei einem europäischen Festival erhaten hatte. Der Preisträger wurde durch eine von INTERFILM benannte unabhängige Jury ausgewählt. Besondere künstlerische Leistungen, eine menschliche Haltung, die mit der biblischen Botschaft übereinstimmt oder sie zur Debatte stellt, und das Potential, Menschen für spirituelle und soziale Werte und Fragen zu sensibilisieren, bildeten die Grundlage für die Auszeichnung. Durch den Preis wurden im Verlauf von zehn Jahren vor allem jüngere Regisseure geehrt, darunter Barbara Albert (Nordrand, 2000), Andrej Zvjagincev (Die Rückkehr, 2003) oder zuletzt Jasmila Zbanic (Esmas Geheimnis, 2006). Aber auch etablierte Namen wie Aki Kaurismäki, Ken Loach oder die Brüder Dardenne finden sich unter den Preisträgern.

Ohne finanzielle Unterstützung ist INTERFILM nicht in der Lage, die Vergabe des Preises weiterzuführen.