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8. Januar 2009
Filmreihe „Sinn und Suche - Glaube in der Projektion“
Eine Veranstaltungsreihe in Frankfurt a/M

06.01.09/MF.hh - Glaube und Religiosität erleben auf der Kinoleinwand eine Renaissance. In den vergangenen Jahren erfuhren Spiel und Dokumentarfilme, die sich mit christlichen Themen auseinandersetzen, eine besondere Aufmerksamkeit in der Filmbranche, in den Medien und beim Publikum. Auffälligerweise geht es dabei meist nicht um das neuerliche Brechen von Tabus, sondern vielmehr um religiöse Motivation und Zweifel der Protagonisten.

Dieses Thema steht auch im Zentrum einer Filmreihe, die die Evangelische Akademie Arnoldshain zusammen mit der EKHN-Stiftung, der Stiftung Johanniter Komturei Nieder-Weisel und dem Deutschen Filminstitut/Deutsches Filmmuseum veranstaltet. „Sinn und Suche – Glaube in der Projektion“, so der Titel der Reihe, findet noch bis März 2009 im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt a/M statt. Die Reihe stellt ausgewählte Filmproduktionen vor. Sie werden begleitet von den Beiträgen renommierter Gastreferenten aus der Filmpublizistik und kirchlichen Einrichtungen. Die meisten von ihnen sind Mitglied von INTERFILM, der Internationalen Kirchlichen Filmorganisation. Die sieben Veranstaltungen bieten ein Forum für Gedanken und Diskussionen zum Verhältnis von christlichem Glauben und seiner Projektion – in gesellschaftliche Diskurse und auf die Kinoleinwand.

Zur Eröffnung der Reihe im August 2008, unmittelbar vor Beginn der Luther-Dekade, wurde der Spielfilm Luther (D/USA 2003) gezeigt. Gastreferentin war Prof. Dr. Johanna Haberer, die den Lehrstuhl für Christliche Publizistik und Theologie an der Universität Erlangen innehat. Fortgesetzt wurde die Reihe mit Sophie Scholl – Die letzten Tage (D 2005). Im Mittelpunkt des Films steht mit Sophie Scholl das jüngste Mitglied der Widerstandsgruppe „Die weisse Rose“. Historisch detailgetreu werden die Tage von den letzten Flugblatt-Aktionen in München bis zu ihrer Hinrichtung geschildert. Gastreferent dieses Abends war der Theologe und Pastor Dr. Jörg Herrmann, der die Evangelische Akademie der Nordelbischen Kirche in Hamburg leitet. Als dritter Film stand Jesus von Montréal von Denys Arcand auf dem Programm, der die Leidensgeschichte Christi auf doppelte Weise adaptiert. Gastreferentin zu diesem Film war Dr. Julia Helmke, promovierte Theologin und Pastorin, die das Fachgebiet „Kunst und Kultur“ im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hannover leitet. Die letzte Vorführung im vergangenen Jahr war dem deutschen Spielfilm Requiem von  Hans-Christian Schmid (D 2005) gewidmet, der in den 70er Jahren spielt und auf der wahren Begebenheit einer Teufelsaustreibung in der schwäbischen Provinz spielt. Gastreferent dazu war Dr. Joachim Valentin, katholischer Theologe und Leiter des Hauses am Dom in Frankfurt a/M.

Fortgesetzt wird die Reihe am 15. Januar 2009 mit dem Film Ben X  (B 2007), einer der interessantesten Kinostarts des letzten Jahres (Preis der Oek. Jury in Montréal 2007). Gastreferentin an diesem Abend wird die Frankfurter Theologin und Pfarrerin Dr. Ilona Nord sein, die sich in ihrer Habilitation über neue Medien auch mit Computerspielen befasst hat. Am 18. Februar ist der Dokumentarfilm Die grosse Stille von Philip Gröning auf dem Programm (D 2002-05). Der Autor des Films durfte über längere Zeit das Leben der Karthäuser-Mönche in der Grande Chartreuse, dem Mutterkloster des Schweigeordens bei Grenoble mit der Kamera beobachten. Nach der Vorführung wird Karsten Visarius, Leiter des Filmkulturellen Zentrums im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) mit dem Regisseur über den Film sprechen. Zum Abschluss der Reihe wird am 24. März der Spielfilm Broken Silence (CH 1996) von Wolfgang Panzer gezeigt, der die Geschichte des Schweizer Karthäusermönchs Fried Adelphie quer durch Indien, Indonesien bis nach New York erzählt.  Gastreferent dieses Abends wird Prof. Dr. Norbert Grob sein, der an der Universität Mainz im Fach Filmwissenschaft lehrt. – Nach einem Bericht von Margrit Frölich