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11. August 2009
Früherer EKD-Filmbeauftragter Hermann Gerber gestorben

Hermann GerberBad Homburg (epd/vis). Der frühere Filmbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pfarrer Hermann Gerber, ist tot. Der langjährige Öffentlichkeitsreferent der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sei am 5. August nach langer Krankheit im Alter von 99 Jahren in Bad Homburg gestorben, teilte die EKHN am 7. August mit. Gerber war von 1958 bis 1969 Öffentlichkeitsbeauftragter der hessen-nassauischen Kirche und ab 1960 zehn Jahre lang EKD-Filmbeauftragter. In dieser Zeit war er auch Vizepräsident, später Vorsitzender (Chairman) von INTERFILM. Die Beerdigung findet am 13. August in Bad Homburg-Gonzenheim statt.

EKHN-Öffentlichkeitsreferent Joachim Schmidt würdigte den Verstorbenen als "Pionier eines neuen Verständnisses der Medienwirklichkeit in Kirche und Theologie". Er habe der Kirche kritische Fragen zu diesem Thema nicht erspart und sich beispielsweise an umstrittenen Filmprojekten beteiligt. "Gerber war umfassend gebildet und ein Diplomat alter Schule", sagte Schmidt.

Gerber trat durch zahlreiche Veröffentlichungen, vor allem zu Filmfragen und zur kirchlichen Rundfunkarbeit, hervor. Er gehörte dem Rundfunkausschuss des Hessischen Rundfunks an, war Vizepräsident des Internationalen Evangelischen Filmzentrums für Christliche Rundfunkarbeit und Mitglied der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und der Filmbewertungsstelle der Länder in Wiesbaden sowie Vorsitzender der Ton- und Bildstelle der EKHN. 1986 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Der in Brüssel geborene Hermann Gerber studierte in Bonn, Basel, Marburg, Chicago und Gießen Theologie. Seit 1934 gehörte er der Bekennenden Kirche an, war von 1936 bis Kriegsende amtsenthoben und nach verschiedenen Zusammenstößen mit der Gestapo auch vorübergehend verhaftet. Nach 1945 wirkte er als Pfarrer in Altweilnau bei Usingen und von 1950 bis 1958 in Königstein im Taunus.