Logo Interfilm.
Kontakt | Zurück | | deutsche Version english version francais (Extraits)
Berlin
Bratislava
Cannes
Cottbus
Fribourg
Karlovy Vary
Kiev
Leipzig
Locarno
Lübeck
Mannheim - Heidelberg
Miskolc
Montreal
Nyon
Oberhausen
Riga
Saarbrücken
Venedig
Warschau
Jerewan
Zlin
andere Festivals
Festivals Archiv
Andere Festivals

 

Berlin


achtung berlin - new berlin film award

17.-24. April 2013

Festival-Homepage

PREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY

Der Preis der Ökumenischen Jury wird sektionsübergreifend vergeben und ist mit 1.000 € dotiert, gestiftet von den Versicherern im Raum der Kirche. Die Jury vergibt den Preis an

Staudamm
von Thomas Sieben, Deutschland 2012

Begründung der Jury:
Ein Spielfilm über einen Amoklauf, der keine physische Gewalt zeigt und die Person des Attentäters selbst nie auftreten lässt. Kann das funktionieren? Ja, weil dieser Film von Anfang an virtuos eine Atmosphäre von latenter Bedrohung aufbaut und sie wachsen lässt, mit kleinen wohldosierten Informationen über den Täter, die Tat und die Opfer und einer immer eindringlicheren Bildsprache und Filmmusik. STAUDAMM ist ein Psychothriller, dessen Grauen und Anspannung sich aus den verstörenden Kleinigkeiten und dem nicht zu klärenden 'Warum' der Tat speist. Die Figur des Akteneinlesers, der bei seiner Arbeit in die Attentatsgeschichte hineingezogen wird, bindet die Erzählung zusammen. Er fährt zum Tatort, lernt dort eine Überlebende kennen. Sie zeigt ihm das verlassene Haus der Familie des Attentäters und das seit der Tat ungenutzte Schulgebäude. Es sind offen klaffende Wunden in der Mitte des Ortes. Wie
Mahnmale zeigen sie die Hilflosigkeit der Bewohner, die Tat zu verarbeiten. Überall begegnet dem Einleser Misstrauen, Distanz und latente Aggressivität. Immer mehr erfährt er über den Ort und den Täter. Das Mädchen weiß weit mehr als vermutet. „Natürlich wurde er gemobbt“, sagt die Überlebende „aber nicht mehr als andere“ - Erklärungsversuche laufen ins Leere. Die Wunden verheilen nicht. „Ich habe eine Therapie gemacht“, sagt die Überlebende und lacht „hat aber nichts genützt.“ - Alle Erklärungsversuche laufen ins Leere. Und doch geht das Leben weiter, wie nach einer schweren Krankheit bleiben die Narben, nichts ist vergessen...

Die Jury vergibt außerdem eine Lobende Erwähnung an den Film

Nach Wriezen
von Daniel Abma, Deutschland 2012

Jurybegründung:
NACH WRIEZEN nimmt den Zuschauer mit auf eine Gratwanderung der Resozialisierung jugendlicher Straftäter. Marcel, ein Mörder aus rechtsradikaler Gesinnung, Jano, ein Dealer und Imo, ein Intensivstraftäter, lassen sich drei Jahre lang von der Gefängniszelle in der JVA Wriezen bis ins Leben in Freiheit begleiten und geben einen persönlichen Einblick in ihr Leben und ihre Gefühle. Endlich raus und nie mehr rein, das wollen alle drei. Für die drei jungen Männer, die nicht unterschiedlicher sein könnten, beginnt die Suche nach dem kleinen Glück. Schnell findet sich die Freundin, bald kommt das Kind. Doch der Versuch das Erträumte zu leben ist viel schwerer als der Wunsch danach. Die Verantwortung für eine Familie ist nicht für alle tragbar. Der Film zeigt kleine Triumpfe, Entwicklungen, aber auch Scheitern und Stillstand. Er dokumentiert schonungslos, nimmt aber gerade damit diejenigen, die ihre Strafe abgesessen haben, ernst. Der Kampf um ein wenig Glück in der Freiheit ist schwer. Der Weg ist mühsam und den dreien weitgehend unbekannt. NACH WRIEZEN macht den Blick auf die Menschen frei, er zeigt ihr Ringen um einen Neuanfang und die inneren aber auch äußeren Beschränkungen. Es ist kein bequemer Film. Er gibt keine klaren Antworten. Er kann und will keine Prognose für die Zukunft der drei abgeben. Diesen Film zu sehen, bedeutet sich mit den eigenen Klischees auseinanderzusetzen und die persönlichen Grenzen neu zu verorten. Es ist ein Film, der kontroverse
Auseinandersetzungen provoziert. Er beschreibt die Vergangenheit und zeichnet ein Fragezeichen in die Zukunft. Wer den Film sieht, kann sich ihm schwer entziehen. Er muss eine eigene Haltung einnehmen.

Die Mitglieder der Jury:
Roland Avenard
Ursula Engel
Christina Förner
Michael Geidel

 

Recklinghausen


4. Kirchliches Filmfestival Recklinghausen
weltenbilder-bilderwelten
15.-17. März 2013

Festival-Website

Kino für Blinde und die Frage nach der Verantwortung
Festivalbericht von Dorothea Schmitt-Hollstein

Kino für Blinde – gibt’s nicht. Gibt’s doch: Beim 4. Kirchlichen Filmfestival Recklinghausen unter dem Leitwort "weltenbilder / bilder-welten" im Cineworld-Theater erlebte das Publikum von Sehenden und Sehbehinderten gemeinsam eine Premiere in Inklusion, nämlich den Episodenfilm Auf den zweiten Blick von Sheri Hagen in einer Fassung mit Audiodeskription. Dabei wird das Bild von einer Stimme begleitet, die zusätzlich zum gewohnten Ton alles erklärt, was Sehbehinderte nur noch schwach oder gar nicht wahrnehmen können: die Umgebung der Personen, ihre Mimik, ihre Kleidung. Für Sehende ist das gewöhnungsbedürftig, zumal der Kommentar häufig schon ein, zwei Sekunden vor dem nächsten Bild einsetzt. Für eine zielgruppen-orientierte Vorführung mag sich das Verfahren eignen, zumal es mehr als ein reines Hörspiel bietet. Beim üblichen Kinobesuch sollte den eher wenigen Sehbehinderten ein Kopfhörer zur Verfügung gestellt werden. Beim Festival reagierten die Zuschauer unterschiedlich. Sie habe die Augen geschlossen, bekannte eine Frau und eine andere, sie habe als Nichtbehinderte auf diese Weise mehr wahrgenommen.

"Auf den zweiten Blick" macht die Autorin Sheri Hagen in ihrem selbst produzierten Spielfilm (dem ersten nach ihrem Kinderfilm Stella und die Störche) auf die Alltagsprobleme von Menschen aufmerksam, die ganz verschieden mit ihrer mehr oder minder schweren Sehbehinderung umgehen, von der fatalen Leugnung oder der fatalistischen Annahme ihres Schicksals bis zum fantasievollen Versuch, gemeinsam das Beste daraus zu machen. Der Recklinghäuser Propst Jürgen Quante überreichte der Filmemacherin, - auch stellvertretend für ihr engagiertes Team, das ohne Gage mitgewirkt hatte, - den Festivalpreis, den dieses Jahr das Bistum Münster mit 2000 Euro ausgestattet hatte. In seiner Laudatio rühmte er die gute Umsetzung der Botschaft "Du brauchst den Anderen". (Kinostart am 10.Oktober 2013.)

Menschen im Spannungsfeld

Die Entscheidung hatte der ökumenische Arbeitskreis "Kirche & Kino" des örtlichen Kirchenkreises und Kreisdekanats getroffen, unterstützt vom Institut für Kino und Filmkultur e.V. (IKF) in Wiesbaden, dessen Vertreter Horst Walther und Michael M. Kleinschmidt für die künstlerische Leitung des Programms verantwortlich sind. Mit der Auswahl wurden an drei Tagen elf Spiel- und Dokumentarfilme vorgestellt und öffentlich diskutiert, die sich "engagiert und künstlerisch überzeugend mit dem Menschen im Spannungsfeld von Arbeitswelten, Kulturen und Religionen auseinandersetzen", so das Programm. Über 1800 Besucher waren dazu bereit.

Als Glücksfall erwies sich dabei der Film On the Inside – Der Tod kennt keine Namen von Uwe Janson. Denn er präsentierte die in Deutschland aufgewachsene, gebürtige Nigerianerin Sheri Hagen erneut und zwar diesmal als herausragende Darstellerin. Als Überlebende eines Massakers im Kongo nimmt sie in einem Berliner Hotel den als Minister angereisten Verantwortlichen als Geisel und zwingt den Hotelmanager, Zeuge ihrer privaten Gerichtsverhandlung zu sein. Als dabei erneut die Stammeskonflikte aufbrechen, erschießt sie den hasserfüllten Bodyguard des Ministers. Schließlich wird auch der ahnungslose halbwüchsige Sohn des Ministers mit den Verbrechen seines Vaters konfrontiert. In diesem klaustrophobischen Kammerspiel über Verantwortung sieht sich der Betrachter in der Rolle des Deutschen, der nicht weiß, wem er glauben und wie er sich verhalten soll. 

Wider Willen in ein fremdes Schicksal hineingezogen wird auch in Welcome, einem Film von Philippe Lioret, ein französischer Bademeister in Calais. Er kümmert sich um einen jungen kurdischen Flüchtling, der vergeblich versucht hat, zu seiner geliebten Freundin nach England zu gelangen und nun den Ärmelkanal durchschwimmen will. Dabei gerät der brave Bürger in schwere Konflikte mit den eigenen Behörden. Die Vorführung des Werkes (FILM DES MONATS Februar 2010 der Evangelischen Filmjury) im traditionellen Nachgang zum Weltgebetstag der Frauen entwickelte sich anschließend zur lebhaften Fragestunde mit erfahrenen Flüchtlingsbetreuerinnen, "die viele solcher Schicksale genau so erlebt" haben und um Unterstützung baten. Ein Teil des Eintrittsgeldes ging als Spende an WGT-Projekte.

Die Frage nach der Wahrheit

"Informiert Euch – seid nicht blind, schaut nicht weg!" lautete der Appell. Die Frage nach der Verantwortung jedes Einzelnen stellten nahezu alle gezeigten Filme. Auch in Fünf Jahre Leben des Münchners Stefan Schaller über das Schicksal des Deutsch-Türken Murat Kurnaz im berüchtigten US-Gefangenenlager Guantanamo wird dabei immer auch nach der "Wahrheit" gefragt. Der dokumentarhaft nachgespielte Beitrag, der dieses Jahr beim Filmfestival von Saarbrücken den INTERFILM-Preis erhalten hat, soll am 23. Mai 2013 vollsynchronisiert mit der Stimme von Kurnaz in die Kinos kommen. Dass der 31jährige Regisseur sich wie auch andere junge Kollegen dem intensiven Gespräch mit dem bemerkenswert aufgeschlossenen Publikum stellte, gehörte zu den Pluspunkten dieses kleinen Festivals. Die Fragen bezogen sich auf die Dreharbeiten, die Begegnungen mit Kurnaz und auf die Auseinandersetzung mit Terror-Angst und den Grenzen des Rechtstaats.

Vom viel zu langen Wegsehen und Schweigen handelt auch der Film Hannah Arendt von Margarethe von Trotta (FILM DES MONATS Januar 2013), den die Produzentin Bettina Brokemper mitgebracht hatte. So groß war der Zuschauer-Andrang, dass Cineworld-Leiter Kai-Uwe Theveßen den größten der sieben Säle fast zweimal hätte füllen können. Er will im April weitere Vorstellungen ansetzen. Der Mut, mit dem die streitbare Philosophin auch über die heiklen Aspekte des Eichmann-Prozesses in Jerusalem berichtete und kompromisslos eigenverantwortliches Denken einforderte, wirkt in der einfühlsamen Darstellung von Barbara Sukowa durchaus aktuell.

Zum Nachdenken boten aber auch die "kleineren" Filme reichlich Stoff. Der Eröffnungsbeitrag Abseitsfalle von Stefan Hering (Regie) und Beatrice Meier (Drehbuch) veranschaulicht die Wechselbäder, durch die eine junge Ingenieurin stolpert, die in ihrer Firma, einem Waschmaschinenhersteller im Ruhrgebiet, den Arbeitsplatz-Abbau von 400 Kollegen und Kolleginnen abwickeln soll. Der Betriebsratsvorsitzende der Bochumer Opel-Werke bescheinigte dem Sozialdrama, das der Konzernhärte und dem Karrierestreben Einzelner die menschlichen Tragödien der Betroffenen gegenüberstellt, genaue Beobachtung und Authentizität (Kinostart noch offen). Auf eher satirische Weise geht Konstantin Faigle das Thema Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral an. Der Dokumentarfilm, der am 2. Mai in die Kinos kommen soll, hinterfragt die Arbeit als "geheime Religion des Menschen" und führt sie in humoristisch aufgepeppten Szenen ad absurdum – von der Machart her ist das eigentlich eher etwas fürs Fernsehen und gewiss besser als Talkrunden.

Risikoreich: Filme über Kinder

Das wichtige Thema der Suche nach der eigenen Identität hat dagegen der Filmerstling von Carsten Unger, Bastard – Faustrecht der Kindheit, verspielt. Da kidnappt ein 13jähriger als Adoptivkind aus der Babyklappe seinen Halbbruder, um ihn noch vor der eigenen Strafmündigkeit zu ermorden und sich damit an seiner leiblichen Mutter zu rächen, und eine verliebte Klassenkameradin will dabei zuschauen. Die Polizei erfährt durch ein Handy-Video davon, kann den Verschleppten aber nicht finden. Diese unglaubhafte Gruselstory über kaltherzige bzw. alkoholkranke Eltern und ungeliebte Kinder ist auf über zwei Stunden in (schlechter) "Tatort"-Manier ausgewalzt. Dass das Werk dennoch diverse Auszeichnungen wie den Baden-Württemberg-Filmpreis errungen hat, verdankt es wohl der für ein Debüt erstaunlich sicheren Gestaltung des Plots und namhaften Schauspielern wie Martina Gedeck, Hanns Zischler und anderen (Kinostart am 18. April 2013). Da hatte diesmal der Kinderfilm Tony 10 von Mischa Kamp trotz seiner märchenhaften Szenen mehr Realitätsbezug. Selbst mit fantasievollen Anstrengungen kann der zehnjährige Tony die Trennung seiner zerstrittenen Eltern nicht verhindern, aber eine Freundin, selbst Scheidungskind, hilft ihm, sie positiv zu verarbeiten. Das gefiel dem jungen Publikum sichtlich - die verlogenen HappyEnd-Filme hängen den Kindern wahrscheinlich längst zum Hals heraus. Tony 10 bekam dafür den Kinderfilmpreis, den die Stadt und der katholische Kirchenkreis alljährlich vergeben. Nächstes Mal soll erstmals eine eigene Kinderjury dafür die Auswahl treffen. Diesmal hat sie ihn nur kritisch begutachtet und zustimmend kommentiert.

Zum Schluss sei noch der einzige dezidiert religiöse Film erwähnt, der die Zuschauer nachhaltig beschäftigte: Mandala. Christoph Hübner und Gabriele Voss haben anlässlich der Ruhrtriennale 2011 zehn Tage lang mit der Kamera sechs buddhistischen Mönchen zugeschaut, die in einer Industriehalle mit Steinstaub aus dem Himalaya ein fünf mal fünf Meter großes, kreisrundes und farbenfrohes Gebilde ausstreuten. Das meditativ nach uralter Tradition sonst nur in Klöstern geschaffene religiöse Kunstwerk ist üblicherweise nicht öffentlich zu sehen. Nach der Fertigstellung wird es zerstört, so auch hier, und der Sand wie die Asche aus einer Urne in die Emscher gestreut. Der Schock regt zum Nachdenken an über die Vergänglichkeit des Lebens, der auch das Wunderwerk des menschlichen Körpers nicht entgeht. Das Publikum empfand den Vorgang als fremdartig und fühlte sich dennoch angesprochen. Dass das Filmemacher-Paar auf "Kulturfilm"-Erläuterungen verzichtete und in großer Ruhe Raum zum Miterleben ließ, wurde dankbar anerkannt.

Nicht selbstverständlich: ein Kinofest der Ökumene

Das Recklinghäuser Publikumsfilmfestival, - eine eher bescheidene Einrichtung neben den etablierten großen Filmfestspielen, aber in seiner Ausrichtung einzigartig in Deutschland, - ist ein Ereignis, und das nicht nur für die Einheimischen und die aus der Umgebung Angereisten. Es ist auch ein Fest der Ökumene. Wo finden sonst so unterschiedliche Schirmherren wie die Evangelische Landeskirche von Westfalen, das Bistum Münster und die Stadt Recklinghausen zusammen? Mit seinen Partnern sei er "zutiefst überzeugt vom Wirken des Festivals", versicherte Bürgermeister Wolfgang Pantförder. Wo sonst überbringt an einem Kinoabend ein Weihbischof die Grüße seines Bischofs, und an einem anderen rühmt eine Superintendentin den Dialog, der für "beide Seiten bereichernd und fruchtbar" sei? Wer wie die Autorin dieses Beitrags in den 50er und 60er Jahren die Berührungsängste zwischen den Konfessionen und die geradezu panische Angst vor religiöser Überfremdung miterlebt hat, empfindet das heute geschwisterliche Miteinander in der Heimatstadt als ein Wunder wie nach dem Mauerfall. Das gilt aber auch fürs Kino. Da wirkt unter den Festival-Initiatoren mit Thomas Damm ein junger evangelischer Pfarrer mit, der jeden Monat in seiner Marler Gemeinde einen Filmabend mit Diskussion veranstaltet. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Evangelische Erwachsenenbildungswerk engagieren sich. Da leisten neben Förderern und Sponsoren Filmzeitschriften wie der katholische FILMDIENST und der evangelische epdFilm Hilfestellung als Medienpartner. Und ein Landeskirchenrat rühmt öffentlich einen Vikar, der seine Examenspredigt wie ein Drehbuch aufgezogen hat, getreu der Bibel, die ja auch Szenen auszumalen pflege.

Kaum bekannt ist noch, dass es bereits nach dem Krieg – allerdings weitgehend unbeachtet von den Kirchen – vor Ort ein ungewöhnliches Interesse an Kinofilmen gab. Der Recklinghäuser Filmclub zog unter seiner Leiterin Dr. Eva M.J. Schmid schon damals Regisseure als Gäste an und bildete Filmkritikernachwuchs aus. Heute sind es junge Filmemacher, die dem Festival ihre neuesten Arbeiten anbieten, weil sie das aufnahmebereite Publikum schätzen. Und nachdem die kleineren Lichtspielhäuser von einst aufgeben mussten, übernimmt das Cineworld - anders als die Multiplex-Kollegen an anderen Orten – bereitwillig das Risiko, auch Filme zu zeigen, die nicht von vornherein gute Kasse versprechen. Kirche und Kino – hier sind sie eine zukunftsträchtige Verbindung eingegangen.

 

München


Filmfest München

28. Juni - 6. Juli 2012

Festival-Website  |  Website der Interfilm-Akademie

ONE FUTURE PREIS 2012

Die Interfilm-Akademie München, Mitglied von INTERFILM, verleiht den One Future Preis 2012 an

Das Schwein von Gaza (Le cochon de Gaza)
Regie: Sylvain Estibal, Frankreich/Belgien/Deutschland 2011

Begründung: Dem französischen Filmschaffenden Sylvain Estibal (Regie/Buch) gelingt die gewagte Kombination von Gazastreifen und Tragikomödie". Estibal zeichnet den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis in einer skurrilen und zauberhaften Erzählung, in der die Feinde einiges verbindet. Der Film lebt von alltäglichen Absurditäten und abstrusen Scheinheiligkeiten. Humor und Poesie schweben über den verrückten Irrfahrten zwischen Grenzen und ideologischen Hindernissen mit einem visionaren Happyend: PEACE by ONE FUTURE.

Die Mitglieder der Jury: Eckart Bruchner (Juryvorsitzender), Galina Antoschewskaja (Russland), Gatis Lidums (Lettland), Ileana Cosmovici (Italien/Deutschland), Bhagu T. Chellaney (Indien), Wang Ai Qun (China) und Christine Weissbarth (Österreich).

 

Berlin


achtung berlin - new berlin film award

18.-25. April 2012

Preis der Ökumenischen Jury

Der Preis wird sektionsübergreifend vergeben und ist dotiert mit 1.000 Euro in bar, gestiftet von den Versicherern im Raum der Kirchen. Presiträger 2012 ist der Film

Gib mir noch ein Jahr
Regie: Curtiz Burz

Gib mir noch ein Jahr

In der Begründung der Ökumenischen Jury heißt es unter anderem: „Curtis Burz gelingt es, den Zuschauer schon mit den ersten Bildern seines Filmes zu berühren. Es ist nahezu unmöglich, sich der dichten Atmosphäre der Handlung zu entziehen, wie sich auch der Protagonist seinem persönlichen Niedergang (…) nicht entziehen kann. Unentwegt möchte man ihn aus seiner Situation erlösen und vor den großen und kleinen Demütigungen bewahren, denen er im Alltag ausgesetzt ist. (…) Wie weit würde man selber gehen? Wie tief kann ein Mensch fallen? Wie können andere helfen? Gib mir noch ein Jahr geht diesen Fragen auf eine berührende und beklemmende Art und Weise nach: Durch intime Bilder und starke Gesten, die einen nicht mehr loslassen bis zum Schluss.“

Mitglieder der Jury:
Roland Avenard
Regina Beetz
David Hassenforder
Barbara Manerfeld-Wormit

Festivalinformationen zum Film

Pressemitteilung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz 

 

 

Berlin


achtung berlin - new berlin film award

13.-20. April 2011

Preis der Ökumenischen Jury

Die vier Mitglieder der Ökumenischen Jury vergeben ihren Preis, der mit 1000.- € in bar dotiert ist, an den Film

Vergiss dein Ende
Regie: Andreas Kannengießer, Deutschland 2011

Vergiss dein Ende

© Basis-Film-Verleih

Begründung:
„Wenn man nicht mehr weiter weiß, ist noch lange nicht alles aus. Glaubwürdig und präzise zeigt  Andreas Kannengießer, wie Hannelore, die mit der Demenz ihres Mannes nicht mehr fertig wird und Günther, der seinen Lebenspartner verliert, durch die Krise zurück ins Leben finden. Der Film erzählt von menschlicher Größe, die sich zeigt im Mut zum Ausbruch wie im Mut, dazubleiben. Mit feinem Humor, klug und wunderbar geerdet im Berliner Alltag werden die Herausforderungen des Alters und die Haltbarkeit der Liebe ausgelotet. Großartige Darsteller sorgen dafür, dass diese Befreiungsgeschichte unvergesslich bleibt.“ 

Das Preisgeld wird von Bruderhilfe Pax Familienfürsorge - Versicherer im Raum der Kirche gestiftet.

Mitglieder der Jury:
Stefan Foerner
Markus Weis
Angelika Obert
Jörg Machel