Logo Interfilm.
Kontakt | Zurück | | deutsche Version english version francais (Extraits)
Berlin
Bratislava
Cannes
Cottbus
Fribourg
Karlovy Vary
Kiev
Leipzig
Locarno
Lübeck
Mannheim - Heidelberg
Miskolc
Montreal
Nyon
Oberhausen
Riga
Saarbrücken
Venedig
Warschau
Jerewan
Zlin
andere Festivals
Festivals Archiv
Fribourg

19. Internationales Filmfestival Fribourg
6.-13. März 2005

Preis der ökumenischen Jury von SIGNIS und INTERFILM

Der Preis der Ökumenischen Jury ist mit 5000.- Sfr. dotiert, zu gleichen Teilen gestiftet von der "Aktion Fastenopfer" (katholisch) und von "Brot für alle" (reformiert). Er wird einem Filmemacher oder einer Filmemacherin verliehen, dem oder der es am besten gelingt, in seinem oder ihrem Film jene Kriterien künstlerisch umzusetzen, die der Nord-Süd-Kooperation der beiden Stifterorganisationen zugrunde liegen.

Die Mitglieder der Ökumenischen Jury des 19. Internationalen Filmfestivals Freiburg sind

Anne-Béatrice Schwab, Schweiz (Präsidentin)
Hervé Malfuson, Frankreich
Bernadette Meier, Schweiz
Teresa R.Tunay, Philippinen

Der Preis geht an den Film

Yi zhi huà naeniu (Die schwarzweiße Milchkuh)
von Yang Jin, China 2004

 

Begründung: Die schwarzweiße Milchkuh ist ein mutiger Film, gedreht mit kleinem Budget, minimalistisch, streng, ohne Tricks und gegen den Mainstream. Jenseits bitterer Not und alltäglicher Kleinigkeiten erzählt der Film von der Kraft, mit Freundlichkeit, Bescheidenheit, Würde und Offenheit für andere gegen die Verzweiflung zu kämpfen. Dieser Blick gibt uns auch die Möglichkeit, von unserem Leben hier wie von unserem Engagement und unserer Verantwortlichkeit zu sprechen.

Synopsis: Yi zhi huà naeniu, der Erstling eines jungen Filmemachers, der an der Universität Beijing studiert, führt uns in eine entlegene chinesische Provinz, die weitab vom gegenwärtigen wirtschaftlichen Aufschwung liegt. Das Thema erinnert an Chen Kaiges berühmten Film Hai Zi Wang, in dem ein junger Lehrer den Bauernkindern mit viel Fantasie etwas Wissen beizubringen sucht. Doch die Zeiten haben sich geändert, und heute geht es weniger um Bildungsfragen als um den Weiterbestand eines Erziehungssystems, das in jenen abgelegenen Regionen in völliger Auslösung steht. Das vom Regisseur gewählte Prinzip der Einfachheit – lange, karge Einstellungen, ein fast mönchisches, wahrscheinlich durch mangelnde Produktionsmittel bedingtes Drehbuch – lässt das Gefühl der Armut noch stärker hervortreten: Nach dem Tod seines Vaters muss Jinsheng sein Studium abbrechen, um für den Lebensunterhalt seiner Grossmutter zu sorgen. Er kehrt ins ein Dorf zurück, um dort auf Wunsch seines Onkels, der Gemeindevorsteher ist, den Lehrer zu ersetzen. Doch die Region Yangjiagou ist arm, und die Behörden können dem jungen Mann einzig eine verlotterte Schule und eine Milchkuh als Entlöhnung anbieten. Doch Jinsheng lässt sich nicht entmutigen.