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20. Filmfest München
29.6. – 6.7. 2002


ONE FUTURE PREIS der INTERFILM-Akademie München 

Der Jury der INTERFILM-Akademie gehörten an: Eckart Bruchner, Deutschland (Vorsitz), Abbé Dominique Yango, Burkina Faso, Fuensanta Perea, Frankreich/Spanien, Alexandra Tchegourova, Russland, Adelheid Meinzolt-Debner, Deutschland, Beate Mehr, Deutschland, Bo Torp Pedersen, Dänemark

Die Jury vergibt den 17. ONE FUTURE PREIS an den Spielfilm

Anansi von Fritz Baumann, Deutschland 2002

Der Film ist die Geschichte einer kleinen Gruppe aus Ghana, die ihr Land verlässt, um eine neue und bessere Existenz in Europa zu gründen. >Anansi< entspricht jedoch nicht dem gewöhnlichen Medienbild eines von Hungersnot, Krieg und AIDS geplagten Kontinents. >Anansi< zeigt junge Menschen aus Ghana mit Mut, Vision und Ambition. Einige der Personen im Film sind Opfer falscher Bilder eines Lebens in Europa, einer Illusion eines leichten Lebens. Einige unter ihnen verfolgen materielle Ziele, ohne darüber nachzudenken. Andere Personen verfolgen ihr Glück, ohne ihr afrikanische Identität dabei zu verlieren, mit Rücksichtnahme füreinander, bzw. mit moralischen Werten im allgemeinen. Die Europäer sind im Film ebenso vielfältig dargestellt: Einige sind Unterdrücker, beuten die Afrikaner wirtschaftlich und/oder sexuell aus. Andere versuchen, in einer menschlichen Weise zu handeln, obwohl diese Afrikaner in den Augen der europäischen Öffentlichkeit illegale Einwanderer sind.

>Anansi< zeichnet sich aus durch eine hervorragende, narrative, signifikante und schöne Fotografie, durch wundervolle Musik, die mehrere Länder repräsentiert, durch beeindruckende Schauspielerinnen und Schauspieler, die ganz in ihren Rollen aufgehen. Durch seine geschlossene Erzählstruktur weist der Film darauf hin, dass die afrikanische Jugend in ihrem eigenen Land "Zukunft" aufbauen muss. Das metaphorische Bild der Spinne >Anansi< bezieht sich unter anderem auf den Übergang vom Traum zur Realität.

>Anansi< ist ein hervorragender Film insofern es einem europäischen Regisseur mit Erfolg gelungen ist, einen "afrikanischen" Film zu drehen. Der realistische Optimismus in Anansi ermutigt westliche Zuschauer, den Blick auf Afrika zu wenden. Zugleich ermutigt >Anansi< Zuschauer aller Kontinente, den Zustand unserer Welt zu überdenken und mit einer Veränderung zu beginnen: One world, one future.
Der One Future Preis der Interfilm-Akademie wird zum 17. Mal im Rahmen des Filmfest München vergeben. Er zeichnet einen Film aus, der in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise den Gedanken umsetzt, das die Menschen unseres Jahrhunderts eine gemeinsame unteilbare Zukunft haben.