Berlin
58. Internationale Filmfestspiele Berlin 7.2.-17.2.2008
Preise der Ökumenischen Jury
Die Ökumenische Jury der Berlinale 2008 vergibt Preise im Wettbewerb, im Panorama und im Internationalen Forum des Jungen Films. Der Preis im Panorama ist von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit 2500.- € dotiert und geht an Filme junger Filmemacher. Der Preis im Forum ist von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit 2500.- € dotiert und geht an Dokumentarfilme.
Im Wettbewerb vergibt die Jury den Ökumenischen Filmpreis an den Film
Il y a longtemps que je t’aime … von Philippe Claudel, Frankreich/Deutschland 2007
Begründung: Juliette wird nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Nach und nach beginnt mit Hilfe ihrer Schwester und Menschen, die ihr aufgeschlossen begegnen, ein Weg, der zur Versöhnung mit sich und ihrer Geschichte und zur Vergebung führt und sie schließlich zurück ins Leben bringt. Ergreifend interpretiert von Kristin Scott Thomas zeigt uns der Film, dass wir mehr sind als das, was wir tun und was uns geschieht.
Eine Lobende Erwähnung vergibt die Jury außerdem an den Film
Zuo You (In Love We Trust) von Wang Xiao Shuai, VR China 2007
Begründung: In Love We Trust ist eine kunstvoll gewobene Geschichte, die wichtige Fragen nach der Substanz menschlicher Beziehungen stellt und danach, wie weit man gehen darf, um das Leben eines Kindes zu retten. Es ist ein Film über Vertrauen, Treue und Vergebung, über das, was Liebe letztlich ausmacht.
Im Panorama vergibt die Jury ihren Preis an
Boy A von John Crowley, Großbritannien 2007
Begründung: Das filmische Spiel von Licht und Raum zeigt die Gefühlswelt eines jungen Mannes zwischen Schuldaufarbeitung, Buße und Lebenswillen. Nach langen Jahren aus dem Gefängnis entlassen, erhält er eine zweite Chance. Seine Sehnsucht nach einem neuen Leben in Wahrheit wird nach hoffnungsvollem Beginn zerstört durch gesellschaftliche Ignoranz und die Sensationsgier der Medien.
Im Internationalen Forum des Jungen Films vergibt die Jury ihren Preis an
Corridor #8 von Boris Despodov, Bulgarien 2008
Begründung: Corridor #8 ist ein ehrlicher und offener Blick auf eine Region Europas, zu der es nur wenige Verbindungslinien gibt. Das Straßenprojekt Corridor #8, das die Länder Mazedonien, Bulgarien und Albanien verbinden soll, ist ein Zeichen der Hoffnung, des Aufbruchs und der Mitmenschlichkeit. Der Film folgt der Straße und zugleich den Fußspuren der Schüler des Apostels Paulus in dieser Region und fragt, warum diese Länder bisher so wenige Verbindungen untereinander hatten. Angesichts einer von willkürlichen Mauern, Zäunen und Grenzen bestimmten Politik ist der Film eine Mahnung und Herausforderung für christliche Verantwortung und menschlichen Fortschritt.
Mitglieder der Ökumenischen Jury der Berlinale 2008 waren: Alina Birzache, Rumänien Douglas P. Fahleson, USA Julia Helmke, Deutschland (Jurypräsidentin) Wolfgang Hussmann, Deutschland Milan Simacek, Tschechien Magali van Reeth, Frankreich
V.l.n.r.: Milan Simacek, Julia Helmke, Wolfgang Hussmann, Magali van Reeth, Douglas P. Fahleson, Alina Birzache
Die Mitglieder der Ökumenischen Jury werden von INTERFILM, der evangelischen Internationalen kirchlichen Filmorganisation, und von SIGNIS, der Katholischen Weltorganisation für Kommunikation, berufen.
18.2.2008/Karsten Visarius, Executive Director INTERFILM
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