Warschau
27. Filmfestival Warschau 7.-16. Oktober 2011
Festival-Website
Preise der Ökumenischen Jury
Beim 27. Filmfestival Warschau verlieh die Ökumenische Jury, berufen von SIGNIS und INTERFILM, ihren Preis an
Wymyk / Mut von Greg Zglinski, Polen 2011
In einer herausragenden, ausgefeilten Filmsprache beschäftigt sich "Mut" mit dem Thema Zvilcourage und Schuldbewusstsein und plädiert für eine größere persönliche Verantwortlichkeit. Der Film, der im Polen von heute spielt, kann als eine Variante der Geschichte von Kain und Abel verstanden werden. Zwei Brüder von unterschiedlichem Charakter und gegensätzlichen Auffassungen müssen die Leitung einer Internet-Firma übernehmen, nachdem ihr Vater erkrankt ist.
Die Jury vergab außerdem eine Lobende Erwähnung an die Filme
Crulic – drumul spre dincolo / Crulic – Der Weg ins Jenseits von Anca Damian, Rumänien/Polen 2011
"Crulic" basiert auf der wahren Geschichte eines nach Polen emigrierten Rumänen, der angeklagt wird, einen polnischen Richter beraubt zu haben. Der animierte, programmfüllende Dokumentarfilm, der verschiedene Tricktechniken benutzt, beschreibt die vielfach diskriminierende Haltung der Behörden gegenüber Ausländern. Er verschafft der Stimme eines Menschen Gehör, der auf unmenschliche Weise starb, seiner elementaren Rechte beraubt und ohne sich verteidigen zu können.
Matière Grise / Graue Materie von Kivu Ruhorahoza, Australien/Ruanda 2011
"Matière Grise" handelt vom Leiden derer, die als Kinder den Völkermord in Runada überlebt haben. Er klagt die Mechanismen an, mit denen die Medien Hass und Intoleranz erzeugen und letzten Endes Menschen entmenschlichen. Der Spielfilm belegt, wie wichtig gerade für kleine Länder und ihre Filmemacher es ist, ihre eigenen Geschichten zu erzählen und Themen aufzugreifen, die ihnen auf den Nägeln brennen.
Die Mitglieder der Jury (v.l.): Marek Kotynski, Warschau (Polen) Guido Convents, Brüssel (Belgien) Hans Hodel, Bern (Schweiz)
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